Wettbewerb Grafschafter Volksbank, Nordhorn

Neubau einer Bankfiliale mit Ladengeschäften und Arztpraxen, Nordhorn.

Geladener Wettbewerb in Projektpartnerschaft mit der List & Wilbers GmbH.

Erläuterungen

 

Städtebau
Der Neubau präsentiert sich als kompakter, zweigeschossiger Baukörper an der Ecke Lingener Straße / Wasserstraße. Er bildet durch seine massive Erscheinung ein prägnantes Entrée für die nordöstliche Zufahrt nach Nordhorn. Die straßenparallel verlaufenden Fassaden lassen zusammen mit den gegenüberliegenden Gebäuden an der Wasserstraße einen dreiseitig geschlossenen, städtischen Platz entstehen. Zur Südseite hin öffnet sich das L-förmige Gebäude zu einem verkehrsberuhigten Innenhof, der durch einen zweigeschossigen Solitär am Vechtekanal seinen räumlichen Abschluss findet.

Erschließung
Eine Zufahrt auf das Grundstück ist sowohl von der Lingener Straße als auch von der Wasserstraße aus möglich. Insgesamt werden um das Gebäude 33 PKW-Stellplätze angeboten. Für Fahrradfahrer sind 18 Stellplätze vorgesehen. Ein Stichweg führt direkt vom Radweg Vechtekanal auf den Innenhof des Grundstücks. Die Ladengeschäfte im Erdgeschoss und die Grafschafter Volksbank sind sowohl von der Straße als auch vom Hof aus zugänglich. Die Arztpraxen im Obergeschoss werden über einen Laubengang mittels eines behindertengerechten Aufzugs und einer Außentreppe erschlossen. Im Inneren der Bank führt ein ebenfalls behindertengerechter Aufzug und eine großzügige Freitreppe entlang der Glasfassade zu den Räumen im Obergeschoss.

Gestaltung und Material
Die Grundidee der Gestaltung des Baukörpers ist das Wechselspiel des massiven Äußeren mit dem transparenten Inneren. Das Äußere schützt gegen den Straßenlärm, bietet Rückhalt für die Ausbildung eines städtischen Platzes und vermittelt Solidität und Sicherheit als ein wesentliches Merkmal der Volksbank. Die Innenseiten des Gebäudes öffnen sich, bieten vielgestaltig Einblick und umfassen einen Hof, der zum Verweilen einlädt. Hauptmaterial der Fassade ist der für Nordhorn typische rote Klinker in einer ursprünglichen, unregelmäßig-rotbunten Farbigkeit. Weiße Putzflächen und anthrazitfarbene Fensterprofile vervollständigen den Materialkanon der Fassaden. Die Passage ist zugleich Eingangs- und SB-Bereich der Bank. Beim Eintritt in den Servicebereich öffnet sich der Innenraum zu einer zweigeschossigen, großzügigen Halle. Die Beratungs- und Dialogbereiche sind an der schützenden Außenwand und zur Halle hin offen angeordnet. Die internen Bereiche der Bank sind über kleine Stichflure zugänglich und für Kunden nicht unmittelbar einsehbar.  Für die Innenräume der Bank ist grau melierte Webware in Kombination mit weißen Putzflächen und Eichenholzeinbauten vorgesehen, die der Bank eine zurückhaltende, dauerhaft edle Erscheinung geben werden. Die Einbauten in den Arztpraxen und Ladengeschäften sind unabhängig von der tragenden Konstruktion und ermöglichen eine optimale Anpassung an die Ausbauwünsche der Mieter.

Energiekonzept
Das Gebäude ist für die angestrebte Zertifizierung als Green-Building nach DGNB konzipiert. Hochwärmegedämmte Fassaden mit dreifach verglasten Fensterelementen werden eingesetzt. Die Konstruktion und Gestalt der Außenwände unterstützt den passiven Sonnenenergieeintrag. Zusätzliche Heizenergie wird durch Geothermie gewonnen, die im Sommer zugleich zur Gebäudekühlung dient. Kombiniert mit der individuellen Lüftung kleinerer Aufenthaltsräume wird eine kontrollierte Lüftung mit Wärmetauschern vorgehalten, die das Heiz- bzw. Kühlsystem ergänzt. Auf der extensiv begrünten Dachfläche werden Photovoltaik-Elemente installiert, die für die benötigte Systemenergie eingesetzt werden. Die CO²-Bilanz wird somit optimiert und der Primärenergieverbrauch des Gebäudes minimiert.

 

Visualisierungen in Zusammenarbeit mit Jens Kampen von  www.final-cad.de